In der Römerzeit führte eine Straße von Losheim nach Ormont, die heute noch den bezeichnenden Namen „Walenstraße“ trägt. Das Wort „Walen“ stammt von dem althochdeutschen Wort „walahisc“ und bedeutet „romanisch“ .
Eine erste Erwähnung Ormonts finden wir im Jahre 893.
Im Prümer Urbar heißt es, dass alle Einwohner von Oremunte „Heu machen müssen, für die Abtei Prüm“
Die unten erwähnte Grenzbeschreibung stammt vermutlich aus dem Jahre 801. Jedoch ist dies nicht eindeutig belegt. Man kann aber sagen, dass Ormont auf eine über 1200 Jahr alte Geschichte zurückblicken kann.
Im Liber aureus, dem Goldenen Buch der Stadt Prüm findet sich ein Grenzbeschreibung der Marken Olzheim und Ormont. Dort heißt der Ort „Aurimuncio„, Das bedeutet Goldberg (aurum=Gold, montem=Berg). Wenn auch nicht, wie oft vermutet aus dem französischen (Or=Gold und mont=Berg) sondern aus dem lateinischen so heißt Ormont also übersetzt „Goldberg“.
In dem Güterverzeichnis aus dem Jahre 1222 lesen wir, dass der Grafen von Vianden von der Prümer Kirche „den Hof zu Oremunte“ zu Lehen habe.
Im Jahre 1320 wurde Friedrich II. von Blankenheim von König Johann von Böhmen, der gleichzeitig Herzog von Luxemburg war, mit dem Dorf „Oyrmunde“ belehnt. Friedrichs Gemahlin war eine“ Else, Frau von Neuenstein“.
Im Jahr 1329 kaufen die Brüder Arnold I. und Gerhard V. von Blankenheim den Hof Neuenstein. (Die Burg gab es damals noch nicht, siehe unten). Seitdem ist die Geschichte Neuensteins mit der von Ormont verbunden, und zwar ununterbrochen bis zum heutigen Tag.
Zu Anfang des 14. Jahrhunderts war Ormont also Eigentum von Luxemburg und gehörte den Herren von Blankenheim als Lehen.
1361 kamen Ormont und Neuenstein durch Tausch an Johann I. von Schleiden und seinen Bruder, Konrad von Schleiden, Propst zu St. Gereon in Köln. Konrad baute um 1365 die Burg Neuenstein.
Im Jahre 1450 wechselte Ormont und Neuenstein an die Grafen von Manderscheid-Schleiden.
Sie waren ein mächtige und einflussreiche Dynastie mit guten Beziehungen zum Kaiserhof, und prägten massgeblich die Geschicke der Eifel im ausgehenden Mittelalter.
Nach dem Aussterben dieser Linie (1593) brachte Graf Philipp von der Mark, für die nächsten 20 Jahre Ormont und Neuenstein widerrechtlich in seinen Besitz.
Von 1613 bis 1719 war man Eigentum von Manderscheid-Gerolstein (Kronenburg).
Von 1719 an gehörte Ormont und Neuenstein zu Manderscheid-Blankenheim-Gerolstein (Kronenburg). Letzte Regentin war Augusta, Reichsgräfin zu Manderscheid. Sie floh 1794 vor den französischen Revolutionstruppen mit ihrem Gemahl, Christian von Sternberg, auf dessen Güter nach Böhmen.
Im Herbst 1794 besetzten die Franzosen Ormont und Neuenstein. Der Ort kam nun zum Ourthe-Departement, Arrondissement Malmedy, Kanton Kronenburg., Maire (Bügermeisterei) Hallschlag.
Nach dem Wiener Kongress 1814/1815 kommt der Ort zu Preußen (Rheinprovinz) und zwar als selbstständige Gemeinde im Amtsbezirk Stadtkyll, zum Kreis Prüm.
Nach der Verwaltungsreform 1970 kommt Ormont zur Verbandsgemeinde Obere Kyll und gehört zum Landkreis Daun (bis zum 31.12.2006), seitdem Landkreis Vulkaneifel. Mit der Fusion der Verbandsgemeinden Obere Kyll, Hillesheim und Gerolstein zum 01.01.2019 gehört Ormont zur Verbandsgemeinde Gerolstein.
Um das Jahr 1300 finden wir in den Archiven eine „Else, Frau von Neuenstein“.
Wenn diese Else eine Erbtochter eines Herren von Neuenstein war, dann wären die Neuensteiner bis an das 13. Jahrhundert nachweisbar. Else scheint aber keine große Bindung zu Neuenstein gehabt zu haben. Als ihr Gatte, Friedrich II. von Blankenheim starb, verkaufte sie den Hof Neuenstein 1329 an Arnold I. und Gerhard V. von Blankenheim.
Arnolds Enkel, Gerhard VI. von Blankenheim tauschte Neuenstein und Ormont im Jahre 1361 gegen andere Ländereien. Neue Besitzer waren nun Johann I. von Schleiden und sein Bruder Konrad, Probst zu St. Gereon in Köln.
Auf einem Kegelhügel, hoch über dem linken Prümufer erbaute Konrad um 1365 die Burg Neuenstein. Ungeachtet seines geistlichen Standes war Konrad auch ein streitbarer Krieger. Die Burg diente ihm zur Verteidigung gegen seine Blankenheimer Vettern, mit denen er im Krieg lag.
Umgeben war die Burg von breiten Wassergräben, die aus der Prüm gespeist wurden. Hinter einem Wall gelangte man von Osten her zum Eingang. 1370 starb Probst Konrad. Neuer Besitzer wurde nun Konrad V. von Schleiden. Er nannte sich ausdrücklich „Herr von Ormont und Neuenstein“.
Im Jahre 1397 sandte der Kölner Rat einen „Johann von Neuenstein“ zum Kaiserlichen Lager nach Frankfurt. 1413 finden wir einen „Dr. jur. Johann von Neuenstein“. Ebenfalls nachweisbar sind Wolf Ludwig von Neuenstein, Hermann Dietrich von Neuenstein und Georg von Neuenstein.
1794 brannten die französischen Revolutionstruppen Burg Neuenstein nieder und verkauften sie als Steinbruch. Heute findet man nur noch kümmerliche Reste der Fundamente.
Im Jahre 1593 gab es in Ormont 12 Häuser und in Neuenstein ein Haus. Daraus ergibt sich eine ungefähre Einwohnerzahl von 80.
Gemäß einem Feuerstellenverzeichnis von 1649 lebten nach Ende des Dreißigjährigen Krieges 14 Familien in Ormont.
1718 gab es 18 Hausstätten mit 203 Einwohrer hier. (Ormont 182 und Neuenstein 21). Diese Zahl blieb 100 Jahre nahezu unverändert. 1818 lebten 208 Menschen in Ormont und Neuenstein.
Die weitere Entwicklung der Einwohnerzahl stellt sich wie folgt dar:
Sämtliche Texte zur Geschichte Ormonts stammen aus dem Buch
Ormont – vill passeert zwischen Goldberg und Prümquelle
von Herbert Blum.